- Deutsche Ritter
Deutsche Ritter, Deutscher Orden, auch Deutsche Herren, der dritte zur Zeit der Kreuzzüge entstandene christl. Ritterorden, gegründet 1190 zu Akka zur Pflege kranker Deutscher und zum Kampf gegen die Heiden, wurde 1191 von Papst Clemens III. bestätigt. Ordenstracht: weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. Er bekämpfte unter dem Hochmeister Hermann von Salza (1210-39) und dessen Stellvertreter Hermann Balk seit 1230 die heidn. Preußen, welche 1283 besiegt und bekehrt wurden, danach über 100 Jahre lang die Litauer. 1237 vereinigten sich die D.R. mit den Schwertbrüdern. 1309 Marienburg Sitz des Ordens. Glanzperiode die Zeit des Großmeisters Winrich von Kniprode (1351-82), Verfall seit der Niederlage bei Tannenberg (1410) gegen die Polen; 1466 kam das Ordensland unter poln. Lehnshoheit; 1525 verwandelte es der Hochmeister Albrecht von Brandenburg in ein erbliches Hzgt. Preußen; für die deutschen Besitzungen (12 Provinzen oder Balleien) wurde seit 1527 Mergentheim in Schwaben Sitz des Hochmeisters. Der livländ. Zweig des Ordens hielt sich bis 1561. 1805 erhielt der Kaiser von Österreich das Recht, die Würde des Hoch- und Deutschmeisters einem Prinzen seines Hauses zu verleihen. Napoleon hob 1809 den Orden auf, doch wurde er 1834 in Österreich erneuert und erhielt 1840 neue Statuten (Hoch- und Deutschmeister seit 1894 Erzherzog Eugen). Ordenszeichen: schwarz emailliertes goldenes Kreuz, an schwarzseidenem Bande um den Hals zu tragen [Abb. 413]. – Vgl. Voigt (1857-59), Perlbach, »Die Statuten des Deutschen Ordens« (1890).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.